- "WG Maoisten"  =  Lehrer WG                           ( z.Zt. in Arbeit  )

        - "WG PLURAL"   =  Elmars WG                           ( z.Zt. in Arbeit  )

       - "WG -  CIC"        =  Eine roem.kath.Gemeinschaft
 
 
 

Titel der Tageszeitung Westfälische Rundschau vom 13. September 1973

Kamen. (geba) 

Erst kürzlich machte Elmar Schulte-Schulenburg von sich reden, als der Hausbesitzer seiner 81jährigen Mieterin Klara Rose den Mietzins auf unbestimmte Zeit erließ und der Rentnerin auch noch ein Geldgeschenk von 500 DM  machte. 
 

Originalunterschrift der RUNDSCHAU  : C. E. Schulte-Schulenberg
Der "engagierte Christ" (Schulenburg) entwickelt auch in anderer Hinsicht soziale Aktivitäten. So überließ er 1971 seine Villa einer Wohngemeinschaft, da er sich mit den Zielen der Kommunarden konform erklären konnte. Diese Einmütigkeit ist seit geraumer Zeit stark angeknackst. So hatte er seinerzeit das Haus in einem einwandfreien Zustand den Mietern übergeben und mußte jetzt feststellen, daß diese das gepflegte Gebäude "zusehends verwohnten". 
Wenn 1974 der Mietvertrag ausläuft, wird er deshalb sicherlich nicht erneuert werden.  Trotzdem möchte Schulte-Schulenburg es nicht bei diesem einen Experiment bewenden lassen. So gedenkt der 34jährige eine eigene Wohngemeinschaft entstehen zu lassen, die als moderne Alternative für bereits bestehende Gruppierungen dieser Art gedacht ist. 

In wesentlichen Punkten unterscheidet sich seine Vorstellung von anderen: 

Jede Mietpartei wird z. B. einen eigenen Lebensraum haben. Dieser Intimbereich bleibt von den anderen, wie in einer 
"normalen" Wohnung, ungestört. Gemeinsam dagegen werden Haushaltsräume, Bibliothek, Diskothek, Fernsehraum, 
Sport- und Handwerksräume betrieben werden.  Ebenso der Garten, der als Kinderreich ausgebaut werden soll. Dort finden dann auch die Kinder aus der Nachbarschaft einen Platz. 

Wesentlich sei vor allem, so Schulenburg, die Öffnung nach außen. Zu diesem Zweck ist die Einrichtung von Gästezimmern gedacht.  Dort könnten Interessenten als Beobachter am Gemeinschaftsleben der Gruppe teilnehmen. Auch zu den 
regelmäßigen Meetings in der Halle sind Außenstehende eingeladen.

Bei der Auswahl der Gemeinschaftsgefährten will Schulenburg neue Maßstäbe gelten lassen. So ist als Teilnehmer oder 
Besucher jeder geeignet, ob er Kommunist, Priester oder frisch entlassener Sträfling ist, wenn er nur ein echtes soziales 
Interesse und Engagement vorweisen kann. Trotz der Größe des Hauses muß man sich allerdings auf etwa sieben Mitglieder beschränken (ohne Kinder), da sonst ein genügend großer Intimbereich nicht gewährleistet wäre. 

Dieses Experiment mit der Wohngemeinschaft, die den Namen "Plural" tragen soll, dürfte sicher ein interessanter Weg sein, 
auf der Suche nach neuen Lebens- und Kontaktformen.  Ein Diskussionsbeitrag ist es auf jeden Fall. Dem Organisator kann 
man nur Glück wünschen in seinem Bemühen. 
 
 

Untere Diele in Villa Schulenberg
Originalunterschrift der Westfälischen Rundschau

 (ENDE des Zeitungsaufsatzes)


 

Den Zeitungsaufsatz habe ich exakt ( incl. falscher Namensnennung ) abgeschrieben. Das hier aus meinem Privatarchiv entnommene Foto der "unteren Diele (Halle)" diente dem Pressefotografen derzeit im Original als Vorlage. Der besseren Erkennbarkeit  wegen habe ich darauf verzichtet, die Originalzeitungsvorlage an dieser Stelle zu reproduzieren.

In dieser Form wurde die Halle früher und dann wieder während der "Wohngemeinschaft Plural" bewohnt. Die "Version maoistische Lehrer-WG" ist nachfolgend ( mit Vietnamflagge ) fotografiert.

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Dazu meine familiengeschichtlichen Betrachtungen.:

+ SOZIOLOGIE
      - Kalandbrueder
      - Strassenkanzel
    + "Wohngemeinschaften"  ("WGs") :
 
 

     + Progressiv          =  "Familie" ab 1972


Nach der bürgerlichen Scheidung meiner ersten Ehe ( mit der Tochter eines beamteten Arztes ) im "klassischen 7.ten Ehejahre" (Urteil 1972)  habe ich mein Haus weiter für "Familie" offen zu halten versucht.

Vormals lebten  wir dort als 4-köpfigen Familie,  mit meinen Eltern, sowie einer unverheirateten Schwester meines Vaters, einer aus Gesundheitsgründen vom Staate Preussen sehr früh pensionierten Lehrerin,  unserer Tante Marianne . Nie wieder habe ich eine so sehr belesene Humanistin getroffen. Auch ihr praktisches Leben hat wesentlichen Einfluss auf meine gesamte Weltanschauung genommen.
Unser "gutes Geistlein" die alte Frau Rose residierte (ausgesprochen gerne) im Souterrain
(Ergo: "Freude, Friede, Eierkuchen!" )

Ende 1971 baute ich im Münsterland einen kleinen "Reithof" auf  und behielt in der Villa-Schulenberg lediglich ein Appartement im Souterrain, Tür an Tür mit unserer alten Frau Klara Rose. Das Haus vermietete ich in seiner Gesamtheit an einige Lehrer und Lehramtskandidaten maoistischer Prägung, welche bei dem derzeit grössten Gesamtschulexperiment Europas  ( unser damaliger Kultusminister in Nordrhein-Westfalen, Jürgen Girgenson, ist ein Sohn unseres Städtchens ) in Kamen Beschäftigung fanden.

Die Mitglieder der von mir so genannten Lehrer-WG agierten sehr dynamisch, wie nicht anders von den jungen Leuten zu erwarten. Ihre Engagiertheit imponierte mir, hatte ich doch selber gerade erlebt, daß eine deutliche gesellschaftliche Veränderung unvermeidbar war. Die Ansätze "Familie"  und "Schule" waren für mich bei diesen "Umbaubemühungen"  zentral.

So entfaltete sich in meinem Hause ein Leben, das in seinen äußeren Formen keineswegs mehr dem  entsprach, was ich selber als kultiviert oder auch nur als erträglich empfand.        Aber, - das hätte ich mir natürlich auch vorher denken können. -


 "WG Maoisten"  =  Lehrer WG
 
Lehrer-WG.   Blick in die untere Diele (Halle) hinunter.
Von der Treppe zur oberen Diele schaut man auf dem linken Bild zur Zeit der Lehrer-WG in die "untere Diele  (Halle)" - an einer dort etablierten Vietnamfahne vorbei. 
( Vergleiche Foto   ((Orientierungspunkt  = Deckenlampe))  der unteren Diele - so wie in meiner PLURAL-WGeingerichtet - im vorstehenden Zeitungsaufsatz   ). 
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Das untenstehende Foto zeigt einen Ausschnitt unseres  früheren Speisezimmers, so, wie ein KommunardeIn  zur Zeit der Lehrer WG den Raum bewohnte. 
Lehrer-WG.     Ausschnitt unsers ehemaligen Speisezimmers .
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Nach dem Auszug der Lehrer-WG  habe ich an meinem Hause für rd. DM 80.000,00  Schönheitsreparaturen ( incl. Aussenanstrich) vornehmen lassen müssen und sodann als Primus inter pares  mit einem Dozenten für Heilpädagogik
( Dr. Herbert Götze) , sowie einem Dozenten für Jugendrecht ( Dr. Jürgen Nordmann ) die "Wohngemeinschaft Plural" gelebt.

Elmars Zimmer in der Plural-WG

( Unser früheres Speisezimmer, -  vorstehend ist  jene Version, wie ein Kommunarde  zur Zeit der Lehrer-WG den gleichen Raum bewohnte als Ausschnitt zu sehen - , richtete ich mir als "mein" Zimmer innerhalb der Plural-WG ein.. )
 

"WG PLURAL"   =  Elmars WG

Die "Wohngemeinschaft Plural" hatte natürlich auch "Statuten", wissenschaftl. Reflexionen etc.etc. Davon kann ich später noch etwas dokumentieren. - Wesentlicher  will es mir aber erscheinen, meiner geneigten Leserschaft die praktischen Nutzeffekte und Hintergründe der ganzen Mühen/Investitionen aufzuzeigen, so wie ich sie erlebte und zu meinem Know-how gemacht habe. Denn es geht mir ja um das Tradieren im Sinne von Nutzbarmachung "einer westfälischen Familiengeschichte" ( sozialpolitische Darstellung ).

So aufregend die kurzzeitige Begleitung der Arbeit unseres Heilpädagogen als "Assi" bei der Lehrerfortbildung und Materialsichtung zu "Spieltherapie" (H. Götze) und die pluralinternen Zwischenmenschlichkeiten als "angewandtes Jugendrecht" mit all´ ihren konstruktiven Erfahrungen auch waren, so ist mir als einem Manne der Wirtschaft doch primär meine praktische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen des Kommunismus und "Sozialismus der Vor68er" in diesem Zusammengange wichtig.

Wenn der vorstehend erwähnte Maoismus auf mich  - bei allem Respekt vor dem Engagement der jungen Leute damals - heute doch reichlich bunt und ein wenig unreif wirkt, so war mein Kontakt mit jenem "Sozialismus", wie er von den ehemals wilden Initiatoren des SDS  (Sozialistischer Deutscher Studentenbund) praktiziert wurde, für einen reforminteressierten Katholiken aus konservativem Hause von "erheblichem Unterhaltungswert"  ;-)

Meine Engagements bei mehreren Wohngemeinschaftsexperimenten sollten vor dem Hintergrunde meiner vorangegangenen Zusammenarbeit mit Menschen, wie Oswald Hüller verstanden werden.

Dazu die nachfolgende Dokumentation:
 

Schriftzug der WAZ vom 31.Dez.1970  (Westfälische Allgemeine Zeitung)









Oswald Hüller  (Original Zeitungs-Grafik)

“Ja, in Unna”, sagt er freundlich am Telefon, da saß ich  auch mal. Das war 1963.  Heute  ist es reiner Zufall, ihn telefonisch an Düsseldorfs hochkarätiger Königsallee zu erwischen, denn:  Ich hätte genausogut in Madrid sein können”, meint Oswald (Ossi) Hüller (41), der Mann, der sich vom revolutionären Studenten zum Top-Manager entwickelte.  Die Stationen seiner Karriere sind bemerkenswert:      nacheinander Volkswirschaft-Student.  SDS- Bundesvorsitzender (1958).  Mitglied der Stabsabteilung Organisation im Krupp-Konzern (1959), WPG-Geschäftsführer im Kreis Unna (1963), Ansiedler von DuPont und 3 M, schließlich Inhaber der “Oswald Hüller GmbH, Wirtschafts -und Industrieberatung” in Düsseldorf. 

    Vor 12 Jahren sang er noch  im Genossenkreise das schöne Lied "Wir woll´n die volle, volle, volle, - Diktatur des Prolle- 
 Prolle - Diktatur des Prole- Proletariats". 1969, im ersten Jahr seiner eigenen Firma, versteuerte er eine halbe Million  Mark an Honoraren, wie das linke Hamburger Studentenblatt "konkret" vermerkt. 1959 verurteilte der SPD-Bundesvorstand Ossi Hüller als Abweichler und nannte ihn in einem Atemzuge mit "Konkret", 1970 schildert eben dasselbe Blatt ihn. wie er zerstreut die patinierte Platte seines Florentiner Renaissance-Schreibtisches betrachtet und sagt: "Ich habe eben immer Erfolg." 

   Immer Erfolg, das hat er. "Man hat's eben studiert", sagt Oswald Hüller, und er findet, daß Wirtschaftsförderung eine  sehr komplizierte Sache ist.  Da stört es ihn, das "Politiker kommen, die meinen, sie können es auch, und die kriegen dann die Lorbeeren." 

   Wie er überhaupt dazu kam, zur Wirtschaftsförderung, zu dieser Karriere mit Millionenumsätzen? "Das ist eine schwierige Frage" Er ist da eben so hineinkatapultiert worden.  Und, leicht verwundert beim Nachdenken über sich selbst. fügt er hinzu: "Ich habe mich gar nicht angestrengt." 

   Oswald Hüller denkt weiter. "Das Wichtigste ist es, Ideen zu produzieren.  Das ist mein Haupt-Hobby." Und, nach einer 
 längeren Telefon-Pause: Wissen Sie, man muß das Wir-Denken entwickeln, bei jeder Handlung nicht nur etwas für sich, sondern für die anderen etwas tun - dann kommt alles ganz automatisch." 

   Oswald Hüller, ein Mann. der sich vom sozialistischen Revolutionär zum kapitalistischen Ausbeuter wandelte?  Nein. Dazu ist er zu uneigennützig. 
 
 

( Ende des WAZ Artikels )

 


 
 
Briefkopf der Hüller-Referenz im Original







 Herrn 
 C. Elmar Schulte-Schulenberg 

 4618 K a m e n 
        Wirnme 15 
 
 
 
 

 Sehr geehrter Herr Schulte-Schulenberg! 

 Gern bestätige ich Ihnen, daß Sie für die Firma Oswald Hüller GmbH 
 in den Jahren 1969 und 1970 als Organisationsberater und Trainer 
 unserer Mitarbeiter sowie als Berater bei einer langfristigen Groß- 
 verhandlung sehr erfolgreich tätig waren. 

 Die Qualität Ihrer Leistungen kann auch schon daraus ersehen werden, 
 daß die Oswald Hüller GmbH Ihnen nicht unerhebliche Honorare gern 
 zahlte und es auch möglicherweise zu einem langfristigen Vertrag 
 weiterer enger Zusammenarbeit gekommen wäre, wenn Ihre Tätigkeit 
 auf anderen Gebieten ein solches Arrangement zugelassen hätte. 

 Es hat mich persönlich auch stets beeindruckt, wie gut Sie es ver- 
 stehen, andere Personen und Gruppen durch Ihre Überzeugungskraft 
 und Ihre Sachkenntnisse auf dem Gebiete der Verkaufspsychologie zu 
 aktivieren und mitzureißen. 

                                      Mit freundlichen Grüßen 

                                      Ihr 

                                                ( Hüller) 
 
 

( Ende des Referenzschreibens) 


 

Weitere Details zu meinen Erfahrungen mit den Wohngemeinschaften folgen demnächst an dieser Stelle.
 
 

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