Soeben bei n-tv-Maischberger, 25.09.2002, Uhr 17,15
Zu Gast 1.: Dr. Hildegard Hammm-Brücher ,
Grand Dame der
FDP
Thema: Nach dem Parteiaustritt.
Zu Gast 2.: Dr. Peter Struck , SPD, Bundesverteid
Thema: Nachdem NATO-Treffen in Wauschau, deutsch-amerikanische Beziehungen
--SM Sandra Maischberger
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung. )
--
START
SM
Wann haben Sie Ihren Brief abgeschickt?
H
Sonntag am Vormittag in den Bahnbriefkasten geworfen. (vor Wahl).
SM
Schwerster Schritt Ihrer Karriere? (oder Befreiung)
H
Befreiung.
SM
Was genau hat jetzt Ihren
Austritt veranlasst?
H
Nachdem vor Juni 2002 die Lage ruhig wurde, hat das letzte (rechtspopulistische)
Flugblatt von Möllemann den Austritt initiiert.
SM
Hätte es Sie umgestimmt, wenn Möllemann schon früher zurückgetreten
wäre?
H
Nein.
(Alles nur Taktik. Grundsätzlicher Entfremdungsprozess)
SM
Was exakt an Möllemanns Politik ist Ihr Austrittsgrund?
H
In den 60er Jahren haben wir den Rechtsruck ausgestanden; jedoch kommt
aus NRW jetzt der Rechtsruck erneut. Außerdem ist der ganze Stil
von Spaßpartei für mich politisch unerträglich.
SM
Ihr letzter Brief mit 12 Empfehlungspunkten in den Argumenten noch relevant?
H
Ja.
(Dieses Gedonnere um 18 % und die Verschiebung der Verantwortung war
nicht schlussendlich entscheidend. Grund ist der Antisemitismus.)
SM
Westerwelle als Vorsitzender der FDP überfordert?
H
Ja.
SM
Möllemann hat jetzt wieder die Oberhand über Westerwelle. Was
jetzt?
H
Westerwelle stärken und ihm dann die Distanz zu Möllemann abverlangen.
SM
Möllemann sagt, die Partei würde gespalten, wenn er verliert.
Sehen Sie die Gefahr auch?
H
Ja.
SM
FDP sollte Möllemann aus Partei ausschließen?
H
Nein
SM
Glauben Sie, dass Sie nach 54 Jahren Parteizugehörigkeit doch noch
einmal zurück kommen, um wirksamer kritischen Einfluss nehmen zu können?
H
Nein.
Werbe-PAUSE
SM
Wissen Sie was (das amerikanische Wort „Struck“ heißt? Donald
Rumsfeld sagte im Vorfeld von Warschau: „I want talk to that person Peter
Struck.“
S
“Angeschlagen”
Rumsfeld hat in der Presse jetzt wieder über mich als „Verteidigungsminister“
gesprochen.
Kolportage inzwischen nicht mehr aktuell.
SM
Die Situation jetzt in Warschau?
S
Normal.
SM
Wie lange wird es dauern, bis die Wogen geglättet sind?
S
Nicht sehr lange.
SM
Rumsfeld sagte:„Wenn du in einem Loch sitzt, dann höre auf zu buddeln.“
Heißt: „Halt endlich die Schnauze.“ ?
S
Verstehe ich nicht so. Das Amerikanische ist mir als Sprache nicht geläufig
genug (um hier verbindlich Sprache zu differenzieren)
SM
Was werden Sie tun, damit das Arbeitsklima beim nächsten Gipfel
besser ist?
S
Ich habe schon jetzt alles gemacht.
SM
Mit Wohlwollen quittiert worden, dass Deutschland jetzt in Afghanistan
Führungsrolle übernehmen will? (Scharping hatte derzeit abgelehnt.)
S
Ja.
SM
USA-Vorschlag: Nato-Eingreiftruppe 21.000 + 9.000 Elite, OK?
S
Ja.
(Sie sind aber gut informiert Frau Maischberger!)
SM
Blairdokumentation über Gefahrenpotential war auch Ihnen vorher
inhaltlich schon bekannt?
S
Nein.
SM
Könnte es nach Ihren Prüfungen der Gefahrenlage zu einer Änderung
der deutschen Verweigerungshaltung kommen?
S
Nein.
SM
Grüne wollen Wehrpflicht abschaffen. Hat das Chancen?
S
Nein.
END
Bye!
charly1
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg
)
Hamm-Brücher, Hildegard (*1921),
Politikerin (FDP).
Hildegard Hamm-Brücher wurde am 11. Mai 1921 in Essen geboren. Ab
1939 studierte sie in München Chemie, wo sie 1942/43 in Kontakt mit
der Widerstandsgruppe Weiße Rose stand. Nach ihrer Promotion 1945 war
sie bis 1948 Redakteurin bei der Neuen Zeitung in München. 1946 trat
sie der FDP bei, die sie von 1950 bis 1966 und von 1970 bis 1976 als Abgeordnete
im Bayerischen Landtag vertrat. Von 1967 bis 1969 war Hildegard Hamm-Brücher,
die sich im Bayerischen Landtag durch ihren entschiedenen Kampf gegen die
Konfessionsschule einen Namen als liberale Bildungspolitikerin gemacht hatte,
Staatssekretärin im hessischen Kultusministerium und von 1969 bis 1972
Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium. Von 1972 bis 1976 war
sie stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP und von 1976 bis 1982, während
der sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt, Staatsministerin
im Auswärtigen Amt; daneben gehörte sie von 1976 bis 1990 dem deutschen
Bundestag an. 1994 kandidierte Hildegard Hamm-Brücher ohne Erfolg für
das Amt der Bundespräsidentin.
Hildegard Hamm-Brücher veröffentlichte mehrere Bücher zur
Bildungspolitik und zur politischen Praxis, u. a. Bildung ist kein Luxus
(1976), Kulturbeziehungen weltweit (1980), Der Politiker und sein Gewissen
(1983) und Der freie Volksvertreter – eine Legende? (1991).
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Theodor-Heuss-Preis, 1964 gestiftete,
alljährlich vergebene Auszeichnung.
Die Auszeichnung ist in der Regel undotiert und wird an Einzelpersonen
oder Personengruppen vergeben, die sich durch vorbildliches demokratisches
Verhalten, bemerkenswerte Zivilcourage und beispielhaften Einsatz für
das Allgemeinwohl verdient gemacht haben. Der Preis wird von der Stiftung
Theodor-Heuss-Preis e.V. verliehen, die Anfang 1964, wenige Wochen nach dem
Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss, von der
FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher in Stuttgart gegründet wurde.
Außer dem Theodor-Heuss-Preis werden Theodor-Heuss-Medaillen für
gesellschaftliches Engagement vergeben, die mit einem Förderbeitrag
verbunden sein können.
Verfasst von:
Roland Detsch
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
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Struck, Peter (1943), deutscher Politiker
(SPD) und Jurist, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag (1998-2002),
Bundesminister der Verteidigung (seit 2002).
Peter Struck wurde am 24. Januar 1943 in Göttingen geboren. Er studierte
Rechtswissenschaften in seiner Heimatstadt und in Hamburg; 1971 legte er
seine zweite juristische Staatsprüfung und die Promotion ab, und 1983
erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt beim Amtsgericht Uelzen und beim
Landgericht Lüneburg. Noch 1971 trat er im Rang eines Regierungsrats
in die Hamburgische Verwaltung ein, war 1971/72 persönlicher Referent
des Präsidenten der Universität Hamburg und wechselte anschließend
in das Finanzamt der Hansestadt. 1964 wurde Struck Mitglied der SPD und der
Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und
war zunächst Mitglied im Kreistag von Uelzen, ehe er 1973 zum Stadtrat
und zum stellvertretenden Stadtdirektor von Uelzen gewählt wurde. 1980
zog er erstmals in den Bundestag ein, dem er seither ohne Unterbrechung angehört.
Im Rahmen seiner parlamentarischen Tätigkeit war Struck ordentliches
Mitglied des Ältestenrats, des Vermittlungsausschusses und des Gemeinsamen
Ausschusses. Im Oktober 1998 wurde Struck nach dem Wechsel des bisherigen
Fraktionsvorsitzenden Rudolf Scharping in das Verteidigungsministerium zum
neuen Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt. Im Juli 2002 folgte er Scharping
auch im Amt des Verteidigungsministers nach, nachdem Scharping, gut zwei
Monate vor der Bundestagswahl im September 2002, von Bundeskanzler Gerhard
Schröder entlassen worden war.
Verfasst von:
Roland Detsch
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