Soeben bei n-tv-Maischberger, 30.01.2003, Uhr 17,15
Zu Gast: Gerhard Bökel, Spitzenkandidat der SPD in Hessen.
Christian Wulff, Spitzenkandidat der CDU in Niedersachsen.
Thema: Die Herausforderer vor der Wahl.
--SM Sandra Maischberger
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung. )
--
Werbe-PAUSE
SM
Freut Sie die Zustimmung der Titanikredaktion?
B
Ja
SM
Deprimierend, dass Titanikredakteure Sie für unbekannt halten?
B
Nein (In Hessen 67% Bekanntheitsgrad)
SM
Als Innenminister extrem vs. Koch?
B
Ja
SM
Glauben Sie erfolgreicher gewesen zu sein, wären Sie wie Schily
aufgetreten?
B
Nein
SM
Glauben Sie, dass Deutschland Einwanderer braucht?
B
Ja
SM
Warum hat der belastete Koch viel höhere Sympathiewerte als Sie?
B
Koch im Bund mehr. In Hessen sind mehr für mich.
SM
Können Sie – mit Ihrer Erfahrung eines ehem. freien Journalisten
– aus Kochs Vorbelastung keine Kampagne machen?
B
Nein
SM
Wollen Sie „dem amerikanischen Freund Bush“ mit Ihrer Aktion „gegen
den Krieg“ in den Arm fallen?
B
Ja
SM
Falls Sie Ministerpräsident werden sollten, - werden Sie dann Ihren
Flughafen (FFM) für USA sperren?
B
Nein
SM
Eichels Steuerkorrekturvorschlag, - jetzt, OK?
B
Nein
SM
Ist der aktuelle Ärztestreik berechtigt?
B
Nein
SM
Haben Sie das Dosenpfand verstanden?
B
Ja
SM
Oskar Lafontaines Rückkehr in die Politik
leichter, falls Doppelverlust der SPD passiert?
Ja
END
Bye!
"Der Mann am Netz." ;-)
( Carl-Elmar Schulte-Schulenberg
)
Wulff, Christian (*1959), niedersächsischer
Politiker (CDU), stellvertretender CDU-Parteivorsitzender (seit 1998).
Wulff wurde am 19. Juni 1959 in Osnabrück geboren. Nach dem Abitur
studierte er an der Universität Osnabrück Rechtswissenschaften
mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt und arbeitet seit 1990 als
Rechtsanwalt in einer Sozietät.
1975 trat Wulff in die CDU ein. Von 1978 bis 1980 war er Bundesvorsitzender
der Schülerunion, von 1979 bis 1983 Mitglied im Bundesvorstand der
Jungen Union und von 1983 bis 1985 niedersächsischer Landesvorsitzender
der Jungen Union. Seit 1986 ist er Ratsherr der Stadt Osnabrück (von
1989 bis 1994 Beigeordneter und CDU-Fraktionsvorsitzender). 1984 wurde Wulff
Mitglied des Landesvorstandes seiner Partei in Niedersachsen, 1990 Vorsitzender
im Bezirk Osnabrück-Emsland und seit Juni 1994 ist er Landesvorsitzender
in Niedersachsen, Mitglied des Landtages in Hannover und Vorsitzender der
CDU-Fraktion.
Als Oppositionsführer verlor Wulff 1994 und 1998 die niedersächsischen
Landtagswahlen gegen den damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder.
Wulff wird zu den so genannten „jungen Wilden” in der CDU gerechnet,
die in den letzten Jahren der Kanzlerschaft Helmut Kohls vereinzelt mit
Kritik an dessen Politik und Führungsstil als Parteivorsitzender hervorgetreten
waren. Nach der Wahlniederlage der CDU am 27. September 1998 und dem Rücktritt
Kohls von seinen Ämtern forderte Wulff einen programmatischen und vor
allem personellen Neuanfang der CDU. Am 7. November wurde er auf dem 11.
CDU-Bundesparteitag in Bonn zu einem der vier Stellvertreter des neuen Parteivorsitzenden
Wolfgang Schäuble gewählt.
Microsoft ® Encarta ® Professional 2003. ©
1993-2002 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Lafontaine, Oskar (*1943), Politiker, Ministerpräsident
des Saarlandes (1985-1998), Vorsitzender der SPD (1995-1999) und Bundesfinanzminister
(Oktober 1998 bis März 1999).
Lafontaine wurde am 16. September 1943 als Sohn eines Handwerkers in
Saarlouis geboren und studierte zwischen 1962 und 1969 Physik in Bonn und
Saarbrücken. 1966 wurde er Mitglied der SPD, in der er rasch aufstieg:
Nach einer Karriere bei den Jusos, der Jugendorganisation der SPD, kam er
1968 in den Landesvorstand der Saar-SPD, 1970 folgte ein Mandat in den Landtag,
1974 das Bürgermeisteramt von Saarbrücken (1976-1985 Oberbürgermeister).
Darüber hinaus übernahm Lafontaine 1977 den Landesvorsitz der
saarländischen SPD, den er bis 1996 innehatte. 1979 kam er in den Bundesparteivorstand.
Anfang der achtziger Jahre brachte Lafontaine sein striktes Nein zu
Nachrüstung und Atomkraft in Konfrontation mit der Parteispitze um
Bundeskanzler Helmut Schmidt. Auch als Gegner des NATO-Doppelbeschlusses
ging er auf Konfrontationskurs. Am 9. April 1985 stieg Lafontaine zum Ministerpräsidenten
des Saarlandes auf. Noch im gleichen Jahr sprach sich der von Friedrich
Dürrenmatt als „Weltinnenminister” bezeichnete Politiker bei einem
DDR-Besuch für eine Anerkennung des Staates aus, um das innerdeutsche
Klima zu verbessern. 1987 wurde er neben Hans-Jochen Vogel stellvertretender
Parteivorsitzender. An der Ausarbeitung des 1989 verabschiedeten neuen Parteiprogramms,
das, marktwirtschaftlich orientiert, das Godesberger Programm ablöste,
war er maßgeblich beteiligt. Auch in Fragen der Asylpolitik und der
Arbeitszeitregelung sowie durch seine kritische Haltung gegenüber einer
überschnellen Wiedervereinigung löste er innerparteiliche und innenpolitische
Debatten aus.
1990 war Lafontaine Spitzenkandidat der SPD im Kanzlerwahlkampf, wobei
er bei einem seiner Auftritte von einer Attentäterin schwer verletzt
wurde. Die Wahl brachte der SPD mit 33,5 Prozent der Stimmen das schlechteste
Ergebnis seit 1957. Lafontaine selbst gewann erst zwischen 1992 und 1993
politisch an Einfluss zurück. Nach einer begeistert aufgenommenen Rede
über Außen- und Wirtschaftspolitik auf dem Mannheimer SPD-Bundesparteitag
im November 1995 entschloss er sich überraschend, gegen Rudolf Scharping
zu kandidieren, der das Amt des Parteivorsitzenden an ihn abgeben musste.
In der Folge wurde Lafontaine neben dem niedersächsischen Ministerpräsidenten
Gerhard Schröder als potentieller Kanzlerkandidat der SPD für
die Bundestagswahlen im September 1998 gehandelt; eine definitive Entscheidung
behielt sich die SPD-Führung jedoch vor und machte sie vom Abschneiden
Schröders bei der Landtagswahl in Niedersachsen am 1. März 1998
abhängig. Nach dem überragenden Erfolg der SPD bei der Niedersachsen-Wahl
empfahl Lafontaine noch am Wahlabend seiner Partei Gerhard Schröder
als Kanzlerkandidaten; der SPD-Parteitag im April 1998 bestätigte Lafontaines
Empfehlung.
Nach dem Wahlsieg der SPD im September 1998 wechselte Lafontaine als
Finanzminister in die rotgrüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder,
als der er das Finanzministerium umstrukturierte und um einige Kompetenzen
aus dem Wirtschaftsministerium erweiterte. Sein Nachfolger als saarländischer
Ministerpräsident wurde Reinhard Klimmt. Eine seiner ersten Leistungen
war die Verabschiedung einer Steuerreform, die vor allem die unteren und
mittleren Einkommen entlastete.
Am 11. März 1999 trat Lafontaine völlig überraschend
als Bundesfinanzminister und als Parteivorsitzender zurück, legte
sein Bundestagsmandat nieder und erklärte seinen Rückzug aus der
Politik. Als Grund für seinen Rücktritt gab er das „schlechte
Mannschaftsspiel” innerhalb der Bundesregierung an; Vermutungen, er sei
aus Verärgerung über den seitens des Bundeskanzleramtes geäußerten,
in die Öffentlichkeit getragenen Vorwurf der Wirtschaftsfeindlichkeit
seiner Steuerpolitik zurückgetreten, widersprach Lafontaine nicht.
Den Parteivorsitz übernahm Gerhard Schröder (bis zu seiner formellen
Wahl am 12. April 1999 zunächst kommissarisch), das Finanzministerium
wurde interimistisch vom Wirtschaftsminister Werner Müller geleitet,
bis am 12. April 1999 Hans Eichel als neuer Finanzminister vereidigt wurde.
Im September 1999, ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt, nahm
Lafontaine erstmals ausführlicher zu seinem Rückzug aus allen
politischen Ämtern Stellung. Im Wesentlichen begründete er seinen
Schritt mit der fehlenden Übereinstimmung zwischen ihm und Gerhard
Schröder in Politikstil und -inhalten; die verheerenden Niederlagen
der SPD bei den vorangegangenen Landtagswahlen bezeichnete er als zwangsläufige
und vorhersehbare Konsequenz aus der Regierungspolitik, wie sie seit seinem
Rücktritt praktiziert wurde. Seine Kritik an der Regierungspolitik und
Gerhard Schröder stieß in der SPD auf einmütige Ablehnung.
Im Oktober 1999 erschien Lafontaines mit Spannung erwartetes Buch Das Herz
schlägt links, das im Vorfeld von den Medien als Abrechnung mit der
Regierungspolitik und insbesondere der Person Gerhard Schröder lanciert
worden war, sich bei Veröffentlichung aber im Wesentlichen als Standortbestimmung
der deutschen wie der europäischen Sozialdemokratie herausstellte.
Verfasst von:
Roland Detsch
Microsoft ® Encarta ® Professional 2003. © 1993-2002 Microsoft
Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
HOME |
GEOGRAPHIE |
SOZIOLOGIE |
OEKONOMIE |