Soeben bei n-tv-Maischberger, 27.05.2003, Uhr 17,15
Zu Gast: Ulla Schmidt, SPD, Bundesgesundheitsministerin
(Kabinett
Schröder)
Dr.med.Ursula
von der Leyen, CDU, niedersächsische Gesundheitsministerin. (Kabinett Wulff)
Thema: Streit um die Gesundheitsreform
--SM Sandra Maischberger
(Zitate nur sinngemäß und ohne Gewähr. Protokollierung nur nach Interessenlage und zeitlicher Möglichkeit von C.Elmar Schulte-Schulenberg. Oder: „Omne quod recipitur – ad modum recipientis recipitur.“
Hiermit ausdrückliche Distanzierung von allen Linkinhalten im Sinne von persönlichem Haftungausschluß nach neuester Rechtsprechung. )
--
Werbe-PAUSE
(Nach der Pause sind die zwei Damen gemeinsam im Studio zu Gast)
SM
Die Damen treffen sich heute erstmals persönlich?
S+L
Ja
SM
Mutter von 7 Kindern, Ärztin, wissenschaftliche Arbeiten (Vater
war Ministerpräsident) alle Rekorde brechen?
L
Nein
(Hat sich ergeben)
SM
Positivliste soll 800 Mio. € einsparen?
S
Ja
SM
CDU-Argumente dagegen?
L
Einsparpotenzial völlig falsch kalkuliert und von der Wirkstoff-Auswahl
her unwissenschaftlich.
SM
SPD-Vorstellungen zur Verschreibungspraxis – Wissenschaftlichkeit?
L
Nein
(Die Medikamentenwahl kann man nur über ärztliches Wissen
definieren. Dort weiter schulen.
Die SPD-Kommission zur Medikamentenauswahl ist wissenschaftliche nicht
qualifiziert.)
SM
Beide Parteien
haben erkannt, dass der Patient mehr leisten
muss?
S+L
Ja
SM
Prozentuale Neuverteilung der Kosten (AG/AN), sozial gerecht?
L
Nein
(Keinerlei Steuerungsmöglichkeit der Versicherten selber. Alle
Regelmechanismen bei neuer Superbehörde.)
SM
Krankengeld soll aus der paritätischen
(gesetzlichen „GKV“) Versicherung heraus?
S
Ja
SM
CDU Zahnersatz aus der GKV heraus?
L
Ja
(Zähne putzen)
S
Ziel aller Bemühungen ist die Vermeidung einer Mehrklassenmedizin.
-----------------Stereo-----------
Detailargumentationen
SM
Große Koalition funktioniert an diesem Tisch noch nicht?
S
Richtig.
Morgen aber, wenn auch die CDU konkrete Gesetzesvorschläge vorlegt,
können wir über Fakten reden können. Und dann werden wir
voraussichtlich auch einen Kompromiss finden.
SM
Glauben auch Sie, dass es morgen einen Kompromiss geben wird?
L
Weiß ich nicht.
SM
Heißen Sie auch „Ulla“?
L
Nein
SM
OK. - Auch das ist also ein Unterschied. ;-)
END
Bye!
( Email an: Carl-Elmar Schulte-Schulenberg )
TOF
BAK to
index
Schmidt , Ursula (Ulla), (*1949), deutsche Politikerin (SPD), Bundesministerin
für Gesundheit (2001/02) bzw. für Gesundheit und Sozialordnung
(seit 2002).
Ursula Schmidt wurde am 13. Juni 1949 in Aachen geboren. Nach dem Abitur
studierte sie dort zunächst Psychologie und Pädagogik, war nach
dem 2. Staatsexamen von 1976 bis 1985 als Lehrerin an der Schule für
Lernbehinderte in Stolberg tätig und absolvierte daneben an der Fernuniversität
Hagen ein Studium für das Lehramt zur Rehabilitation lernbehinderter
und erziehungsschwieriger Kinder. Anschließend unterrichtete sie bis
1990 an der Schule für Erziehungshilfe in Aachen. Außerdem war
sie in verschiedenen Personalräten vertreten und engagierte sich in
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, dem Kinderschutzbund und einer
Reihe weiterer sozialer Organisationen.
1983 trat Ulla Schmidt der SPD bei, wurde in den Parteirat der SPD aufgenommen
und amtierte bis 1992 als Ratsfrau der Stadt Aachen, als die sie sich u.
a. als wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in Aachen hervortat.
Seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages, war Ulla Schmidt von 1991 bis
1998 Vorsitzende der Querschnittsgruppe „Gleichstellung von Frau und Mann”
sowie stellvertretendes Mitglied verschiedener Ausschüsse und ab 1991
ordentliches Mitglied des Vermittlungsausschusses. 1991 kam sie zudem in
den geschäftsführenden Vorstand der SPD-Fraktion, und im November
1998 wurde sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion für die
Bereiche Arbeit und Soziales, Frauen, Familie und Senioren.
Nach dem Rücktritt von Andrea Fischer berief Bundeskanzler Gerhard
Schröder im Januar 2001 Ulla Schmidt zur neuen Bundesgesundheitsministerin.
Im Zuge der Neuordnung der Bundesregierung und einiger Bundesministerien
nach den Bundestagswahlen vom September 2002 wurde ihr Ressort um den Bereich
Sozialordnung erweitert, der bisher in der Verantwortung des unterdessen
aufgelösten Arbeitsministeriums lag. Angesichts der gravierenden Finanzprobleme
des gesetzlichen Renten- und Gesundheitssystems rief die Bundesregierung
die „Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen
Sicherungssysteme” (nach ihrem Vorsitzenden Bert Rürup kurz „Rürup-Kommission”
genannt) ins Leben, die, bei Schmidts Ministerium angesiedelt, im Dezember
2002 die Arbeit aufnahm und binnen eines Jahres Vorschläge zu einer
langfristig gesicherten Finanzierung von Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung
erarbeiten soll.
Verfasst von:
Mechthild Weißer
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Das Bundesministerium für Gesundheit
und Soziale Sicherung entstand 2002 durch die Eingliederung des Bereiches
Sozialordung aus dem ehemaligen Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung
in das bisherige Gesundheitsministerium. Das Ministerium überwacht
das Gesundheitswesen, gibt die Richtlinien zur Finanzierung von Gesundheitsvorsorge
und Krankheitsbekämpfung vor (Krankenversicherung) und ist zuständig
für das Arzneimittelwesen. Außerdem stehen die Renten- und die
Pflegeversicherung in der Obhut des Ministeriums
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Ursula Gertrud von der Leyen
Dr. med., MPH
Geburtsdatum: 8. Oktober 1958
Geburtsort:
Brüssel
Wohnort:
Im Schleichgarten 12
31319 Sehnde/Ilten
Ehemann:
Prof. Dr. med. Heiko E. von der Leyen
Kinder:
David, Sophie, Donata, Victoria, Johanna,
Egmont und Gracia
Ausbildung:
Europäische Schule in Brüssel
1964 - 1971
Mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium, Lehrte
1971 - 1976
Studium der Volkswirtschaft (Göttingen, Münster)
1977 - 1980
London School of Economics
1978
Studium der Medizin (Medizinische Hochschule Hannover; MHH)1980 - 1987
Staatsexamen und Approbation
1987
Promotion
1991
Magister Public Health (M.P.H.)
2001
Beruflicher und wissenschaftlicher Werdegang:
Assistenzärztin, Frauenklinik der MHH
1988 - 1992
Aufenthalt in Stanford, Californien/USA
1992 - 1996
Auditing guest: Stanford University, Graduate School of Business
1993
Marktanalyse, Stanford Health Services Hospital Administration
1995
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Abteilung Epidemiol
1998 - 2002
Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung (MHH)
Politischer Werdegang
CDU-Mitglied
seit 1990
Mitglied im Landesfachausschuss Sozialpolitik (Niedersachsen) 1996/1997
Mitglied im Arbeitskreis Ärzte der CDU Niedersachsen
1999
Mitglied des Stadtrates Sehnde (Fraktionsvorsitzende)
2001
Mitglied der Regionsversammlung Hannover und Vorsitzende des Ausschusses
‚Gesundheit und Krankenhäuser’
2001
Landtags-Kandidatin im Wahlkreis 39
2002
© Dr. Ursula von
der Leyen
( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Steinbrück, Peer (*1947), deutscher Politiker
(SPD), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen (seit 2002).
Peer Steinbrück wurde am 10. Januar 1947 in Hamburg geboren. Nach
Abitur, Wehrdienst und Studium der Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft
in Kiel war er ab 1974 zunächst im Bundesbauministerium tätig
und ab 1976 im Bundesforschungsministerium, u. a. als persönlicher Referent
der Minister Hans Matthöfer und Volker Hauff. Von 1978 bis 1981 war
er im Bundeskanzleramt beschäftigt, anschließend kurzzeitig in
der ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin, ehe er in
das Bundesforschungsministerium zurückkehrte. 1983 ging er als Referent
für den Bereich Umweltschutz zur SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag,
1985/86 war er für gut ein Jahr Referent im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium
des Landes Nordrhein-Westfalen, und von 1986 bis 1990 leitete er das Büro
des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau.
1990 wechselte Steinbrück in die rotgrüne Landesregierung
von Niedersachsen unter Gerhard Schröder, zuerst als Staatssekretär
im Natur- und Umweltministerium (bis 1992) bzw. im Wirtschaftsministerium
(bis 1993), ehe er zum Minister für Wirtschaft, Technologie und Verkehr
aufstieg. Im Oktober 1998 kehrte er in die nun von Wolfgang Clement geführte
nordrhein-westfälische Landesregierung zurück und war hier zunächst
Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr,
bis er im Februar 2000 die Leitung des Finanzministeriums übernahm.
Nach dem Wechsel Wolfgang Clements in die Bundesregierung wurde Steinbrück
im November 2002 zu dessen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten
des Landes Nordrhein-Westfalen gewählt.
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Krankenversicherung, gesetzliche,
gesetzlich vorgeschriebene Versicherung, die die soziale bzw. finanzielle
Absicherung im Krankheitsfall gewährleistet.
Die gesetzliche Krankenversicherung, auch soziale Krankenversicherung
genannt, ist Bestandteil der Sozialgesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland.
Sie wurde 1883, als erste der Sozialversicherungen, ins Leben gerufen und
ist damit der älteste Zweig des bestehenden Sozialversicherungssystems.
Die gesetzliche Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung für
alle Arbeitnehmer, die unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen. Für
2003 lag die Pflichtversicherungsgrenze bei monatlich 3 825 Euro brutto
(das entsprach einem Jahresbruttoeinkommen von 45 900 Euro), und zwar sowohl
für die alten als auch für die neuen Bundesländer. Wer über
dieser Einkommensgrenze liegt, kann entweder eine private Krankenversicherung
abschließen (siehe private Krankenkassen) oder – unter bestimmten Voraussetzungen
– sich als freiwilliges Mitglied bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichern.
Zum pflichtversicherten Personenkreis gehören u. a. auch Studenten
an staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen, Künstler gemäß
dem Künstlersozialversicherungsgesetz, Arbeitslose, die Leistungen
der Bundesanstalt für Arbeit erhalten, und Behinderte in anerkannten
Werkstätten. Rentner sind, nach vorheriger Pflichtmitgliedschaft, in
der Krankenkasse der Rentner pflichtversichert. Ehepartner und Kinder des
Pflichtversicherten sind mitversichert, wenn sie nicht über ein eigenes
Einkommen oberhalb der Geringfügigkeitsgrenze verfügen. Kinder
sind in der Regel bis zum 18. Lebensjahr mitversichert.
Bei pflichtversicherten Arbeitnehmern trägt der Arbeitgeber die
Hälfte des zu entrichtenden Beitrags (siehe Arbeitgeberanteil), die
andere Hälfte wird vom Versicherten selbst getragen. Aufgrund der gestiegenen
Kosten im Gesundheitswesen muss der Versicherte Zuzahlungen zu bestimmten Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse
erbringen, so z. B. bei Arzneimitteln und beim Zahnersatz. Außerdem
muss sich der Versicherte bei einem Krankenhausaufenthalt an den Kosten
beteiligen. Träger der gesetzlichen Krankenversicherung sind die Krankenkassen,
z. B. Allgemeine Ortskrankenkassen, Ersatzkassen, Betriebskrankenkassen,
Innungskrankenkassen, Seekasse, Landwirtschaftliche Krankenkassen, Krankenkasse
der Bundesknappschaft usw.
Verfasst von:
Karl Bürgel
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Krankengeld, Geldleistung, mit der
der im Krankheitsfall ausfallende Lohn ersetzt werden soll. Mitglieder
der gesetzlichen Krankenversicherung haben Anspruch auf Krankengeld, wenn
sie durch Krankheit arbeitsunfähig sind – vom behandelnden Arzt bescheinigt
– oder wenn sie stationär in einem Krankenhaus, in einer Vorsorge-
oder in einer Rehabilitationseinrichtung behandelt werden. Allgemein beginnt
der Anspruch auf Krankengeld mit Ablauf der Lohnfortzahlung und erlischt
mit dem Ende der Arbeitsunfähigkeit.
Der Anspruch auf Krankengeld ruht, solange der Versicherte während
der Krankheit beispielsweise Übergangs- oder Verletztengeld erhält;
er ruht außerdem, solange der Versicherte beispielsweise Arbeitslosengeld,
Arbeitslosenhilfe, Kurzarbeitergeld oder Unterhaltsgeld bezieht. Der Anspruch
erlischt z. B. für Versicherte, die eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit
oder eine Vollrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten, und
zwar vom Beginn dieser Leistungen an.
Für eine Arbeitsunfähigkeit wegen derselben Krankheit wird
Krankengeld für 78 Wochen innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren
gewährt. Nach Beginn eines neuen Dreijahreszeitraumes besteht ein neuer
Anspruch auf Krankengeld, wenn der Versicherte in der Zwischenzeit mindestens
sechs Monate nicht wegen derselben Krankheit arbeitsunfähig, sondern
erwerbstätig war bzw. der Arbeitsvermittlung zur Verfügung stand.
Sonderregelungen gibt es u. a. auch für Versicherte, die zur Pflege
und Betreuung eines erkrankten Kindes nach ärztlicher Anordnung der
Arbeit fernbleiben (so genannte Arbeitsbefreiung).
Das Krankengeld beträgt 70 Prozent des regelmäßig erzielten
Arbeitslohnes, soweit dieser der Beitragsberechnung unterliegt. Die Höhe
des Krankengeldes darf dabei 90 Prozent des Nettolohnes nicht überschreiten.
Seit 1984 müssen vom Krankengeld Beiträge zur gesetzlichen Renten-
und Arbeitslosenversicherung abgeführt werden.
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
des Autors )
Zu Klasse
Klassenpartei, Bezeichnung für eine in einer bestimmten sozioökonomischen
Klasse verwurzelte politische Partei, die ausschließlich die Interessen
ihrer spezifischen Wählerklientel repräsentiert und wahrnimmt.
Klassenparteien waren typisch für die Frühzeit des Parlamentarismus
im kapitalistischen System (siehe Kapitalismus). Vor allem die durch die
Klassenideologie des Marxismus geprägten kommunistischen Parteien sahen
sich als politische Repräsentanz der Arbeiterklasse und zogen gegen die
sich ebenfalls als Klassenparteien gerierenden Parteien des liberalen Bürgertums
zu Felde (siehe Arbeiterbewegung, Klassenkampf). Mit zunehmender Verwischung
der Klassengegensätze durch politische Integration der sozial und ökonomisch
deklassierten Bevölkerungsschichten und institutionalisierte Mitbestimmung
im wirtschaftlichen
Bereich [1] in entwickelten kapitalistischen Systemen verloren
Klassenparteien rapide an Bedeutung und transformierten sich teilweise
selbst in Interessenparteien oder Volksparteien.
Verfasst von:
Roland Detsch
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( Allgemeine Copyrightanmerkungen
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[1] Anmerkung von C. Elmar Schulte-Schulenberg:
Hier helfen unsere Kinder
seit Jahren Kranke heilen.
Klassenkampf
Klassenkampf, Bezeichnung für den offenen Konflikt zwischen gesellschaftlichen
Klassen aufgrund fundamentaler Interessengegensätze sowie die Austragung
dieses Konfliktes. Karl Marx definierte alle bisherige Geschichte,
mit Ausnahme der Urgeschichte, als eine Geschichte von Klassenkämpfen.
Die moderne Gesellschaft bestimme sich durch den Klassengegensatz zwischen
Bourgeoisie und Proletariat: „Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie,
zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass sie die Klassengegensätze vereinfacht
hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große
feindliche Lager einander direkt gegenüberstehender Klassen: Bourgeoisie und
Proletariat”
(Manifest der Kommunistischen Partei, 1847/48).
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Ein praktisches
Modell zur Aufhebung des "Klassenkampfes"
ist auch von einem mittelständischen Betrieb publiziert,
den wir seit Jahren im Allgäu im Kreise der CIC erfolgreich
betrieben.
(Hier hat unsere Tochter ihr Praktikum als Fremsprachenkorrespondentin
absolviert.)
Presse dazu:
http://www.wangen.com/pdf/mab_heute.pdf
(1,3 MB)
http://www.wangen.com/pdf/MAB-IHK.pdf
(343 KB)
Eichel, Hans (*1941), deutscher Politiker
(SPD), Ministerpräsident von Hessen (1991-1999), Bundesfinanzminister
(seit 1999).
Eichel wurde am 24. Dezember 1941 in Kassel geboren. Er studierte Germanistik,
Politologie, Philosophie und Geschichte in Marburg und Berlin und wurde
Gymnasiallehrer. 1964 trat er in die SPD ein, war von 1969 bis 1972 stellvertretender
Juso-Vorsitzender, von 1975 bis 1991 Oberbürgermeister von Kassel, kam
1984 in den Bundesvorstand der SPD und wurde 1989 Landesvorsitzender der
SPD in Hessen. Eichel vertrat in seiner Partei eine eher progressive Linie
und setzte sich früh für eine ökologisch orientierte Politik,
eine integrative Ausländerpolitik und gegen die Kernenergie ein. Nach
den Landtagswahlen in Hessen von 1991 wurde er Ministerpräsident einer
rotgrünen Koalition, die trotz politischer Differenzen auch nach den
Wahlen vom Februar 1995 bestehen blieb. Bei den Landtagswahlen am 7. Februar
1999 dagegen mussten die Grünen schwere Verluste hinnehmen, so dass
die Koalition ihre Mehrheit im Landtag verlor und die Regierungsverantwortung
an eine CDU/FDP-Regierung unter dem CDU-Landesvorsitzenden Roland Koch abgeben
musste.
Nach dem überraschenden Rücktritt Oskar Lafontaines von allen
seinen Ämtern am 11. März 1999 berief Bundeskanzler Gerhard Schröder
Hans Eichel zu dessen Nachfolger als Bundesfinanzminister; nach Ablauf seiner
Amtszeit als hessischer Ministerpräsident am 7. April 1999 wurde Eichel
am 15. April 1999 in seinem neuen Amt vereidigt. Im Dezember 1999 wurde
er zudem in das Präsidium der SPD gewählt.
Im Juni 2001 gab Eichel den Landesvorsitz der hessischen SPD ab, vor
allem damit der Landesverband seiner Partei in der Landtagswahl im Frühjahr
2003 mit einem in der Landespolitik verankerten Spitzenkandidaten gestärkt
auftreten könne.
Vordringliches Ziel von Eichels Finanzpolitik waren die Entlastung der
Steuerzahler und drastische Einsparungen im Bundeshaushalt. Im Dezember
1999 wurde Eichels erstes Spar- und Steuerpaket verabschiedet, durch das
im Haushalt 2000 etwa 28 Milliarden DM eingespart wurden und die Neuverschuldung
damit erstmals seit 1992 unter 50 Milliarden DM gesenkt werden konnte. Überraschend
billigte der Bundesrat im Juli 2000 auch die umfangreiche Steuerreform der
Regierung, nachdem Eichel einigen von der Opposition regierten Bundesländern
finanzielle Zugeständnisse eingeräumt hatte. Auch in der Folgezeit
hielt Eichel an seinem Sparkurs fest – trotz des u. a. aufgrund der Auslandseinsätze
gestiegenen Finanzbedarfs der Bundeswehr und trotz der Konjunkturflaute,
gepaart mit wieder ansteigenden Arbeitslosenzahlen, gegen die von verschiedenen
Seiten ein Konjunkturprogramm der Bundesregierung gefordert wurde. Bestätigt
in seinem Sparkurs sah sich Eichel durch den Anfang 2002 drohenden aber
schließlich abgewendeten „Blauen Brief” der Europäischen Kommission,
eine Verwarnung durch die Europäische Union (EU), da das zu erwartende
gesamtstaatliche Haushaltsdefizit mit 2,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) nur knapp die im Euro-Stabilitätspakt vorgesehene zulässige
Obergrenze von 3 Prozent verfehlte. In Reaktion auf die EU-Mahnung kündigte
Eichel nicht nur die Fortsetzung, sondern sogar noch eine Verschärfung
des Sparkurses an und stellte für 2004 einen ausgeglichenen Haushalt
in Aussicht; die Verantwortung für das hohe Haushaltsdefizit wies er
den Ländern und Kommunen zu.
Unmittelbar nach der Bundestagswahl vom 22. September 2002, bei der
die rotgrüne Koalition knapp im Amt bestätigt wurde, offenbarten
sich im Haushalt für 2003 Fehlbeträge in Höhe von mehreren
Milliarden Euro, und auch für 2002 erwies sich ein Nachtragshaushalt
als unumgänglich und damit ein Anstieg der Neuverschuldung um zwölf
Milliarden Euro; Eichel musste einräumen, dass entgegen früherer
Beteuerungen und Schätzungen Deutschland noch 2002 das Defizitkriterium
von 3 Prozent übersteigen werde, und kündigte an, anders als zu
Beginn des Jahres nichts gegen die zu erwartenden EU-Sanktionen unternehmen
zu wollen. Das Haushaltsdefizit für 2002 belief sich am Ende auf 3,8
Prozent, und in der Konsequenz leitete die EU im Januar 2003 ein Defizitverfahren
gegen Deutschland ein und forderte die Bundesregierung auf, binnen vier Monaten
die erforderlichen Maßnahmen zur Senkung des Staatsdefizits zu ergreifen.
Das Überschreiten des 3-Prozent-Kriteriums durch Deutschland hatte
EU-weit eine Diskussion um den Euro-Stabilitätspakt ausgelöst
(siehe EWWU); die Opposition in Deutschland sprach im Zusammenhang mit
divergierenden Aussagen zur Lage des Haushalts vor und nach den Wahlen
von „Wahlbetrug” und initiierte einen entsprechenden Untersuchungsausschuss.
Bei seiner Vernehmung in diesem so genannten „Lügen-Ausschuss” im
Februar 2003 betonte Eichel, dass der Haushalt 2002 in der Tat äußerst
knapp kalkuliert war, dass vor der Bundestagswahl aber nicht mit Sicherheit
abzusehen war, dass im Herbst 2002 ein Nachtragshaushalt und somit ein
Überschreiten des Defizitkriteriums unumgänglich sein würde.
Verfasst von:
Isa Schikorsky
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Präventivmedizin
1 EINLEITUNG
Präventivmedizin, Spezialgebiet der Medizin, das sich mit Gesundheitsvorsorge
und Krankheitsverhütung beschäftigt. Diese Disziplin gewann im
ausgehenden 20. Jahrhundert an Bedeutung, weil Gesundheitspolitiker sich
zunehmend Sorgen um die Kosten im Gesundheitswesen machten (siehe öffentliche
Gesundheitsvorsorge). Vorbeugende Maßnahmen können sich an die
Gesamtbevölkerung oder an Einzelpersonen richten.
2 PROGRAMME FÜR DIE GESAMTBEVÖLKERUNG
Die ersten präventivmedizinischen Vorhaben gingen von der Erkenntnis
aus, dass viele Krankheiten von Erregern übertragen werden und man
die Ansteckung mit diesen Erregern durch öffentliche Hygienemaßnahmen
verhüten kann. Beispielsweise isolierte man jetzt Kranke, bestattete
sofort die Verstorbenen und baute Kanalisationssysteme. Ein wichtiger Fortschritt
war die Entdeckung, dass Menschen durch Impfung (siehe Immunisierung) gegen
viele Infektionskrankheiten geschützt werden können.
Die Präventivmedizin befasst sich auch mit chronischen Krankheiten,
entwickelt wurden u. a. Programme zur Reihenuntersuchung. Anhand dieser
Untersuchungen kann man z. B. frühzeitig erkennen, welche Personen unter
Bluthochdruck, Brust- oder Gebärmutterhalskrebs leiden. Beim Lungenkrebs
haben sich ähnliche Vorhaben leider als weniger erfolgreich erwiesen.
Von staatlicher Seite versuchte man, Krankheiten zu verhüten, indem
man strengere Vorschriften für die Reinheit des Trinkwassers festlegte
und Lebensmittelzusätze verbot, die bei Tieren Krebs erzeugen. In vielen
Ländern wurde außerdem mit gesetzlichen Maßnahmen die
Sicherheit am Arbeitsplatz verbessert: Man beseitigte dadurch viele Unfallquellen
und schränkte den Kontakt der Beschäftigten mit Chemikalien und
Strahlung ein.
3 WAS DER EINZELNE TUN KANN
Aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen zeigt sich eindeutig, was
der einzelne zur Erhaltung und Verbesserung seiner Gesundheit tun kann.
Am wichtigsten sind dabei eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig
Fett, genügend Schlaf, tägliche körperliche Betätigung
sowie regelmäßige ärztliche und zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen.
Zahnärzte bekämpfen Karies bei Kindern durch Fluoridbehandlung
der Zähne und klären über die Notwendigkeit regelmäßiger
Zahnpflege auf sowie über Zahnschäden durch häufigen Genuss
von Süßigkeiten. Unfallforscher und Gesundheitspolitiker weisen
darauf hin, wie wichtig der Sicherheitsgurt im Auto insbesondere für
Kinder ist. Und schließlich drängen Ärzte und Politiker
gemeinsam darauf, auf das Rauchen zu verzichten: Dies ist der wirksamste
Weg, die Häufigkeit von Lungenkrebs zu vermindern. Man warnt außerdem
vor den Gefahren zu starker Sonnenbestrahlung, um dem Hautkrebs vorzubeugen.
Viele Ärzte empfehlen eine cholesterin- und salzarme Ernährung
zur Vorbeugung gegen Herzkrankheiten. Manche Wissenschaftler befürworten
die Einnahme von Vitamin C zur Vorbeugung gegen Erkältungen sowie die
Vitamine A und E gegen bestimmte Formen von Krebs, aber diese Empfehlungen
sind umstritten. Wichtig ist, dass die tägliche Ernährung hohe Anteile
an frischem Obst und Gemüse und tierisches Eiweiß (z. B. Milchprodukte)
aufweist.
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